Bericht über unseren Besuch in Plobannalec-Lesconil vom 25.06. bis 29.06.2015

Berge von Langustinen, Ströme von Wein und Cidre, ein Meer von Herzlichkeit mit bretonischen „bises“, das ist nicht das Paradies, sondern das, was wir, eine Bürgergruppe aus Glienicke mit unserem Bürgermeister in Plobannalec-Lesconil erlebten. Auf Einladung unseres französischen Partners, des „Club de Jumelage“ reisten wir Ende Juni für ein verlängertes Wochenende mit der Air France bis Paris und von dort mit dem TGV über Rennes nach Quimper.

Bereits mit deutschen Fähnchen und überschwenglichen Küsschen wurden wir auf dem Bahnhof von Quimper begrüßt. Ein herzliches Willkommen und Wiedersehen (einige unserer Gastgeber waren ja letztes Jahr bei uns in Glienicke) feierten wir im ,,maison des associations“. Wir wohnten in den Familien unserer Gastgeber, so dass wir in den bretonischen Alltag eintauchen konnten. Ich wohnte bei Stephanie und Dominique Mevel, seinen Kindem und ihrem Hund – einer Bilderbuchfamilie. So bekam ich die Abiturvorbereitungen von Baptiste mit und bestaunte das lustige Kostüm der kleinen Tochter Keilin, das sie fiir ihr Schulfest vorbereitete. Die zweite Tochter Maelle weilte gerade bei der britischen Partnergemeinde in Broadclyst.

Bei dem offiziellen Empfang im Rathaus stellten wir unsere Gemeinden gegenseitig vor und überreichten Geschenke. Dabei kam das von unserer Künstlerin Barbara Wosche gemalte Bild der Gemeinde Glienicke gut an und wird im Rathaus von Plobannalec-Lesconil einen würdigen Platz fmden.

Emotionaler Höhepunkt war zweifelsohne das gemeinsame Gedenken an die Toten der Weltkriege zusammen mit den „vieux combattants“. Beide Bürgermeister Herr Oberlack und Frederic Le Loc’h hielten bewegende Reden. Wir würdigten die Toten mit gemeinsamen Kränzen und weißen Rosen. Sie sind nicht umsonst gestorben, sondern fiir uns, die wir so gut befreundet sind und die Chance haben, den Frieden auf Dauer zu bewahren.

Natürlich besichtigten wir auch den reizvollen Doppelort mit sachkundiger Erklärung und hatten Gelegenheit, den bedeutenden Fischereihafen in Guilvinec und die malerische Altstadt von Quimper mit seiner Kathedrale und den schönen Fachwerkhäusern anzuschauen. Nach einer stimmungsvollen Abschiedsfeier mit bretonischen Tänzen, Liedern und Sagen sowie vielen einheimischen Köstlichkeiten bestiegen wir wieder den TGV Richtung Paris. Tolle Erinnerungen blieben und machen Lust auf mehr.

Wir haben zahlreiche gemeinsame Pläne fiir die Zukunft, damit die Bürger und vor allem die Jugendlichen unserer Gemeinden sich kennenleren können. So werden wir im nächsten Jahr wieder einen wechselseitigen Schüleraustausch zwischen dem Neuen Gymnasium Glienicke (NGG) und dem Lycee Laennec in Pont 1’Abbe, der Nachbargemeinde, durchfUhren. Außerdem wollen wir den Sportbegeisterten in Glienicke eine preisgünstige Woche im Centre Nautique mit Segeln, Kajakfahren und Surfen anbieten. Wir laden außerdem unsere französischen Freunde zu einem sportlichen „Event“ bei uns ein. Im nächsten Jahr wollen wir unsere Freundschaft auch mit einem amtlichen Dokument besiegeln, so dass wir eine richtige Gemeindepartnerschaft etablieren.

Für all die Pläne brauchen wir Unterstützer. Wer mithelfen möchte, französische Gäste aufzunehmen, Feiern zu organisieren oder selbst nach Frankreichzu reisen, ist herzlich eingeladen, unserem Verein beizutreten. Mit einem geringen Jahresbeitrag von zur Zeit 20,00 € werden alle Mitglieder über die aktuellen Ereignisse und Pläne informiert und haben bevorzugten Zugang zu allen Aktivitäten. Französische Sprachkenntnisse sind zwar hilfreich, aber nicht notwendig.

Zu den Fotos

Unsere Reisestationen:
– 25.06.
Ankunft und kurze Begrüßung mit Imbiss am Meer.
– 26.06.
Besichtigung der Fischauktionshalle in Guilvinec, Barbecue bei Mireille und Marc, Ankunft der Fischerboote und Besichtigung der „Challenger“, offizielle Begrüßung mit Übergabe der Geschenke.
27.06.
Festakt vor dem Rathaus mit den Veteranen, Fahrt nach Benodet und Quimper, gemeinsames Essen in Lesconil.
– 28.06.
Besichtigung des Leuchtturms, Wanderung nach Lesconil, Kutschfahrt und gemeinsames Essen mit Tänzen.
– 29.06.
Rückfahrt

Autor: Wolfgang Crasemann
Bild: Festakt zum Ende des zweiten Weltkrieges